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Aissa, die Hohepriesterin

Aissa Adaeze ist eine junge, aber überaus mächtige Hohepriesterin des Westafrikanischen Voodoo. Sie lebt mit ihren Novizinnen in London, wo sie einem geheimen Tempel vorsteht. Sie ist ein wichtige Freundin und Verbündete von Cedrik und dem magischen Volk von Mistle End. Sie ist in der Lage, die Götter ihrer Heimat heraufzubeschwören, wie Meister Kalfou, den Gott der Nacht und des Mondes.

Im westafrikanischen Götterhimmel gilt er als der Vater aller Dämonen. Er ist ein Trickster, auf den schwerlich Verlass ist, und doch ist Aissa die Einzige, die ihn beschwören und bändigen kann.

– In Aissa’s Worten –

»Als ich mit meiner Familie nach London kam, hatten wir nichts. Kein Geld, keine Freunde, nichts. Schon auf der Überfahrt von Afrika wurden wir von einem Agenten der Buchhändler angesprochen. Ob wir magische Artefakte oder Ähnliches mit uns führten. Bücher, zum Beispiel. Dass es in London zwei Brüder gäbe, die einen guten Preis für Voodoo-Magie zahlen würden.«

»Und?«

»Bücher hatten wir keine, aber meine Großmutter hatte eine Kiste mit Schutzzaubern, kleine Holztäfelchen, aus dem Holz des heiligen Baumes geschnitzt, den meine Vorfahren auf geweihter Erde gepflanzt hatte. Sehr wirksamer Voodoo, gut gegen böse Hexen und schwarze Magie.«

»Aber ich dachte, Voodoo ist, äh, schwarze Magie?«, fragte Elliot verwirrt.

Aissa lächelte traurig. »Das denken die Leute immer. Nein, Voodoo bietet Schutz und Heilung von Krankheiten und Flüchen. Im Voodoo kommen die Leute zu uns, damit wir sie vor bösen Hexen und Geistern beschützen.«

»Und was habt ihr damit gemacht? Mit den Tafeln, meine ich«, fragte Cedrik bedrückt. Er hatte eine Ahnung, dass die Geschichte kein gutes Ende gehabt hatte.

»Die Tafeln waren für unsere Familie so etwas wie Heiligtümer. Bewahrt haben wir sie, weitergegeben von Generation zu Generation, sodass das uralte Wissen nicht verloren geht. Sogar als wir mit dem viel zu kleinen Boot auf dem Mittelmeer in den Sturm geraten sind, hat meine Großmutter alles andere losgelassen, aber nicht die Kiste mit den Holztäfelchen und das Säckchen mit der heiligen Erde.« Sie stockte. »Wie auch immer. Als wir in London ankamen, hatten wir nichts. Und wir brauchten Geld. Also haben wir verkauft. Ich habe ihnen die Tafeln gebracht und sie haben gut bezahlt.«

»Weißt du noch, wo das war?«

Aissa nickte. »Natürlich. Das werde ich nie vergessen. Ich kann euch hinbringen.«

Zitat aus „Die Jagd beginnt“ (Band 2)

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